Die Arbeitszeitbelastung von Fach- und Oberärzten in der deutschen Urologie – eine BestandsaufnahmeZusammenfassungHintergrundDie Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen von urologischen Assistenzärzten in Deutschland sind bereits analysiert worden. Aber wie steht es um die urologischen Oberärzte in Deutschland? Unter welchen Bedingungen müssen diese arbeiten? Bislang existieren keine uns bekannten publizierten Daten, die diese Konditionen dieser speziellen urologischen Berufsgruppe beleuchten, daher stellen wir die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage vor. Ziel der ArbeitDie Analyse der aktuellen Arbeitsbedingungen urologischer Fach- und Oberärzte in Deutschland möglichst umfassend zu erfragen und auszuwerten. Material und MethodenDer Arbeitskreis Angestellter Ärzte des BvDU führte eine Befragung im Rahmen des Urologischen Oberarztforums 2016 sowie online über den Email-Verteiler der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) durch. Erfragt wurden die Arbeitsbelastung, Arbeitsbedingungen und -zufriedenheit, geleistete Überstunden sowie Arbeitszeit- und Opt-out-Regelungen. ErgebnisseAn der Befragung nahmen 176 Oberärzte teil, davon waren 88 % männlich und 12 % weiblich. In Deutschland gibt es 1125 Oberärzte. Das Durchschnittsalter der Befragten betrug 44,9 Jahre. Bei >80 % der Befragten lag die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei über 50 h, 70 % unterschrieben eine Opt-out-Regelung. Es konnte dabei ein Zusammenhang zwischen einer steigenden Jobunzufriedenheit ab einer Wochenarbeitszeit über 55 h bzw. einer durchschnittlichen Anwesenheit im Rufbereitschaftsdienst über 4 h hergestellt werden. Die Anzahl der Rufbereitschaftsdienste hatte auf die Zufriedenheit keinen Einfluss. Insgesamt gaben 43 % (70 von 162) der Befragten an, dass regelmäßig Überstunden verfallen, bei 12 % (20 von 162) verfielen alle Überstunden. Rund 30 % der Oberärzte in der deutschen Urologie sind mit ihren aktuellen Arbeitsbedingungen in der aktuellen Form unzufrieden. SchlussfolgerungenAnpassungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen urologischer Oberärzte sind auf Grundlage der erhobenen Daten erforderlich, um die Attraktivität des Berufsbildes und Führungspositionen in der deutschen Urologie zu erhalten. |
Konzepte zur besseren Vereinbarkeit von klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeit – ein Thesenpapier der Arbeitsgemeinschaft „Junge Urologen" der Deutschen Gesellschaft für Urologie |
Qualität statt Quantität verbessert die WeiterbildungZusammenfassungEine Weiterbildungsevaluation findet in Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt zwar statt – allerdings nicht flächendeckend und regelmäßig und ohne bundesweiten Standard. Vergleiche zwischen verschiedenen Kliniken und Ausbildern können daher im Moment nicht gezogen werden. Umfragemodi, wie beispielsweise in der Schweiz seit Jahrzehnten existierend, könnten eine konstruktive Grundlage in der Erhebung des aktuellen Weiterbildungsstands urologischer Assistenzärzte sein und nachfolgend die Diskussion über Verbesserungen ermöglichen. Dazu bedarf es einer berufsgruppenübergreifenden konstruktiven Zusammenarbeit, ohne die Verantwortung lediglich den Weiterbildnern zuzuschreiben. Darüber hinaus sollten Modelle der Entlohnung guter Weiterbildung gefunden werden. |
Systemwandel zu erwarten. Ein Appell an eine andere Art des Wirtschaftens aus der Sicht des Chefarztes |
LUTS bei BPH-Patienten |
Aktuelle Forschung pädiatrischer und adulter Keimzelltumoren |
Mitteilungen der DGU |
Molekulares Tumorboard ProstatakarzinomZusammenfassungIn der modernen Onkologie ist das molekulare Tumorboard die Schnittstelle zwischen Klinik und Grundlagenforschung. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Experten verschiedener Fachdisziplinen soll die Indikation zur molekularbiologischen Tumoranalysen sinnvoll gestellt, die Untersuchungsergebnisse korrekt interpretiert und hierauf basierende personalisierte Therapieempfehlungen ausgegeben werden. Bezogen auf das metastasierte Prostatakarzinom können hiervon insbesondere Patienten mit familiärem Prostatakarzinom, jungen Manifestationsalter oder nach Ausschöpfung von zugelassenen Standardtherapien profitieren. Mit der Androgenrezeptor-Splicevariante 7 (AR-V7) steht ein prädiktiver Marker für das Ansprechen auf eine Hormontherapie mit Abirateron oder Enzalutamid zur Verfügung. Testverfahren zur Bestimmung des AR-V7-Status im Blut sind bereits kommerziell erwerblich. Mutationen in den DNA-Reparaturmechanismen stellen einen weiteren Ansatzpunkt für zielgerichtete, personalisierte Therapien dar. Defekte in der homologen Rekombination erhöhen die Empfindlichkeit von Tumorzellen gegenüber Poly(ADP-Ribose)-Polymerase-(PARP-)Inhibitoren wie Olaparib. In der TOPARP-A-Studie, eine Phase-II-Studie, lag die Ansprechrate bei Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom und Mutationen in DNA-Reparaturgenen bei 88 %. Mikrosatelliteninstabilität ist die Folge von Defekten in der DNA-Mismatch-Reparatur. Mit dem Immun-Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab steht auch für diese Patientenkollektiv eine wirksame Therapie zur Verfügung. Da weder PARP-Inhibitoren noch Pembrolizumab aktuell zur Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms in Deutschland zugelassen sind, stärkt die Empfehlung eines molekularen Tumorboards die Erfolgsaussichten für die Genehmigung eines individuellen Heilversuches durch die Krankenkassen. |
Molekulares Tumorboard – NierenzellkarzinomZusammenfassungDie Einführung molekularer zielgerichteter Substanzen hat die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms grundlegend verändert. Eine erste Welle der Entwicklung basiert auf dem verbesserten Verständnis der Tumorbiologie seit der Entdeckung der Bedeutung des VHL-Gens für die Progression, was den Weg für Therapieoptionen geebnet hat, die v. a. die Neoangiogenese hemmen. Relevant sind hier die Überexpression proangiogener und proliferationsfördernder Faktoren (VEGF, „vascular endothelial growth factor"; PDGF; „platelet derived growth factor") sowie eine Überaktivierung des PI3K- (Phosphatidylinositol-3-Kinase‑)Akt-Signalwegs: Zielstruktur ist hierbei das „mammalian target of rapamycin" (mTOR-)Molekül, das an der Regulation zellproliferativer Prozesse beteiligt ist. Vor allem die VEGF-, PDGF- und mTOR-Signale bzw. Signalwege sind zentrale Angriffspunkte aktueller zielgerichteter Substanzen. Eine zweite Welle ist in der Entwicklung von Therapieansätzen mit der zielgerichteten Aktivierung und Modulation des Immunsystems zu sehen, die die „Immuntherapie" wieder in den Fokus des Interesses gerückt hat. Zentrale Entwicklung ist die Anwendung von Immun-Checkpoint-Inhibitoren, mit deren Hilfe eine (Re‑)Aktivierung der zellulären Abwehr und hier v. a. von T‑Zellen erfolgt, was per se das Potenzial einer zytoreduktiven Therapie durch Abtöten der Tumorzellen in sich birgt. Auch, wenn sich die Prognose durch die rasante Entwicklung der letzten Jahre signifikant verbesserte, bleibt die Behandlung anspruchsvoll, da die meisten Patienten einen Progress erleben müssen und ein Langzeitüberleben in nur etwa 20 % der Fälle erreicht werden kann, da eben auch ein Teil der Patienten primär refraktär ist oder nicht anspricht. |
Ambulante Onkologie in der Urologischen Praxis – Möglich? Machbar? Perspektiven |
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