Zusammenfassung
Hintergrund
Ein Lärmtrauma induziert zentralnervöse Pathologien, die zur Generierung von Hör- und Wahrnehmungsstörungen führen.
Fragestellung
Sind degenerative Prozesse in der zentralen Hörbahn eine direkte Auswirkung der Überstimulation oder eine Folge akustischer Deprivation?
Material und Methode
Bestimmung von Zelltodmechanismen im Mausmodell eines lärminduzierten Hörverlusts zu verschiedenen Zeitpunkten nach einfacher oder wiederholter Lärmexposition.
Ergebnisse
Eine einmalige Lärmexposition (3 h, 115 dB SPL, 5–20 kHz) induziert akute (≤1 Tag) und längerfristige (Beobachtungszeitraum 14 Tage) Degeneration insbesondere in subkortikalen Strukturen. Nach einem wiederholten Lärmtrauma treten v. a. pathologische Veränderungen im auditorischen Thalamus und Kortex auf.
Schlussfolgerung
Lärm hat direkte Auswirkungen auf basale Strukturen der zentralen Hörbahn, eine Protektion kortikaler Areale erfolgt möglicherweise aufgrund inhibitorischer neuronaler Projektionen. Degenerative Mechanismen in höheren Strukturen des vorgeschädigten Systems deuten auf eine zunehmende Beeinträchtigung komplexer Verarbeitung akustischer Informationen.
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